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Müssen Anleger Erfolge – so noch erwartet – in Frage stellen?

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Die Helaba, bekannt als Landesbank Hessen-Thüringen, verkauft einen Erfolgsgarant der Vergangenheit, um das eigene Geschäftsmodell neu zu gestalten. Die Fondsgesellschaft Hannover Leasing bereitete schon lange keine Freude mehr. Gemeinsam mit den Sparkassen in Hessen und Thüringen wurde die Fondsgesellschaft mit ihrer aktuellen Schwäche gesehen. Ob es den Kaufpreis erhöht hat, wenn auf diese Probleme plakativ hingewiesen wurde?

Flugzeuge, Immobilien und Infrastrukturen sollten in Zukunft von anderer Seite als Beteiligungs-modelle angeboten werden. Der Hinweis, dass geschlossene Fonds branchenweit nicht mehr zu bevorzugten Angeboten der Finanzanlagen zählen, sollte den Kaufpreis nicht erhöht haben. In das Geschäftsmodell der Landesbank passt die Fondsgesellschaft 20 Jahre nach dem Einstieg der Helaba nicht mehr hinein. Die Finanzkrise von vor acht Jahren soll schuld daran sein – und die Klientel, die nicht mehr in neue Beteiligungen einsteigt.

Diese betrübliche Mitteilung könnte mit Achselzucken hingenommen werden, wenn es nicht andere Fondsgesellschaften gäbe, die nach wie vor mit Erfolg Beteiligungsprojekte platzieren. Als Beispiel sei die Hahn AG genannt, die mit steter Abfolge Immobilienfonds an Anleger mit unterschiedlichen Beteiligungsgrößen vermittelt. Es könnte möglich sein, dass es solche Gesellschaften nicht in andere, bisher fremde Produkte hinein getrieben hat und der Erfolg darin zu sehen ist, dass sie „bei ihren Leisten“ geblieben sind. Schuster werden sich mit Begeisterung beteiligen.

Wenn eine Gesellschaft wie die Hannover Leasing weggelobt und darauf hingewiesen wird, dass ein hoher Verkaufspreis nicht zu erwarten sei, stellt jeder Betrieb die Frage an die Kompetenz der Führung der Beteiligungsgesellschaft und ob die Bank als Verkäuferin resigniert. Könnte es auch so sein, dass die Bank Vermittlungen in der Vergangenheit getätigt hat, die ihr „auf die Füße fallen“ könnten? Wir sollten hoffen, dass die Bank ihre Kunden auf Interessenkonflikte und Provisionsvergütungen hingewiesen hat. Von Anlegern könnten Rückabwicklungen gefordert werden, weil keine objektgerechte Beratung erfolgt ist. Anleger sollten diese Frage nach entsprechenden Verdachtsmomenten an ihre rechtlichen Berater weitergeben.

Auf diese Idee werden Anleger kommen, wenn die bisherigen Erträge aus den erworbenen Beteiligungen nicht dem entsprechen, was von Anlegern erhofft worden ist. Die Helaba meint, dass es günstiger und für alle Beteiligten besser sei, wenn die Fondsgesellschaft an ein Unternehmen veräußert wird, das sich auf qualitativ schwache Beteiligungen konzentriert hat.

Die CORESTATE Capital Holding S.A. (CORESTATE), ein voll integrierter Immobilien-Investmentmanager und Co-Investor, soll eine solche Gesellschaft sein. Sie will 94,9% der Anteile an der Hannover Leasing Gruppe erwerben. Dem muss das Inhaberkontrollverfahren der BaFin zustimmen. Im Laufe des Jahres 2017 wird die Zustimmung erwartet. „Assets under Management“ der CORESTATE Gruppe belaufen sich nach dieser Übernahme auf ca. EUR 16 Mrd. Um Grunderwerbsteuer zu ersparen, bleibt die Helaba mit 5,1% als Minderheitsgesellschafter.

Die Hannover Leasing  wurde 1981 gegründet und konnte ca. EUR 9,9 Mrd. Eigenkapital für mehr als 200 geschlossene Beteiligungen von privaten und institutionellen Anlegern einwerben. Am Anfang erfolgten die Investitionen in Immobilien im In- und Ausland. Später – vielleicht ein Grund für den Niedergang wegen wirtschaftlich nicht vertretbarer Diversifizierung – wurden öffentliche Infrastrukturprojekte und Flugzeuge als Beteiligungen angeboten. Die Hannover Leasing Gruppe erwirtschaftete in den vergangenen Jahren überwiegend langfristig kontrahierte Umsätze aus etablierten Fondsstrukturen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund EUR 13,6 Mrd.

CORESTATE propagiert die Übernahme als attraktive Kombination aus vertraglich gesicherten, langfristigen Asset-Management Umsätzen und großem Potenzial für Neugeschäft. Das Produktangebot und neue Zugänge zum Markt sollen erweitert und diversifiziert, institutionelle Kapitalquellen angezapft werden. Ein Revitalisierungsprogramm soll verbunden sein, um so Synergien optimal zu nutzen.

Was bedeutet das für bisherige Anleger? CORESTATE muss das weniger kümmern. Der Name steht für erstklassige Lagen – hier mehr für Lagen, die als erstklassig definiert werden. Die Helaba glaubt und hofft, dass neue strategische Perspektiven eröffnet und die Bestandsfonds der Gesellschaft verantwortungsvoll fortgeführt werden. Das hoffen die nicht befragten Anleger auch. Ob das so sein wird, wird die Zukunft zeigen, die – zum Nachteil von Anlegern – Abwicklungen beinhalten kann.

Presseinformation und Stellungnahmen können in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen von Unternehmensleitungen beruhen. Langfristigstudien sind die Grundlage von Strategien wissenschaftlicher Untersuchungen am Ende eines Kalenderjahres. Unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance von Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die in veröffentlichten Berichten beschrieben werden. Expressis verbis übernimmt die Gesellschaft keinerlei Verpflichtung zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. Zukunftsgerichteten Aussagen, deren Wirkung auf das Datum dieser Mitteilung abstellt, sollten keine unangemessene Bedeutung beigemessen werden. Das wird Anleger freuen, denn Unsicherheiten prägen das gesamte Leben.


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