Während des jüngsten BRICS-Gipfels in Südafrika sorgte das Fehlen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping bei einem geplanten Auftritt für Gesprächsstoff. Obwohl er als Hauptredner des BRICS-Wirtschaftsforums vorgesehen war, trat an seiner Stelle der chinesische Handelsminister Wang Wentao ans Mikrofon. Xi machte allerdings beim Abendessen der Staats- und Regierungschefs seine Aufwartung und war am darauf folgenden Tag im Konferenzzentrum anwesend.
Die Gründe für Xis Nichterscheinen beim Wirtschaftsforum wurden von chinesischer Seite nicht näher erläutert. Ein Vertreter des Außenministeriums unterstrich jedoch, dass der Präsident sehr wohl eine Rede gehalten habe und fasste deren Kernpunkte zusammen. Hierbei richtete Xi indirekte Kritik an den USA, insbesondere im Hinblick auf ihre Bemühungen, ihren Einfluss auf aufstrebende und sich entwickelnde Nationen auszudehnen.
Der Fokus des BRICS-Gipfels liegt auf der Expansion der Allianz, zu der aktuell Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören. Das erklärte Ziel ist es, das Machtgefüge, das bisher stark vom Westen dominiert wird, zu verschieben. Zu den Teilnehmern des Gipfels zählen prominente Führungspersönlichkeiten wie Xi selbst, der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, Südafrikas Cyril Ramaphosa sowie der indische Premier Narendra Modi. Russlands Präsident Wladimir Putin nimmt indes nur virtuell teil, da ihm in Südafrika rechtliche Konsequenzen drohen.
Die Agenda der Staatschefs beinhaltet Gespräche über mögliche Kriterien zur Aufnahme weiterer Mitglieder. Es besteht die Aussicht, dass im Zuge des Treffens der Grundstein für die Aufnahme weiterer Staaten gelegt wird, um so eine erweiterte „BRICS plus“-Formation zu etablieren.
Der Beitrag BRICS erschien zuerst auf Mehrwert Zeitung.