Lampedusa verzeichnete einen enormen Zustrom von Migranten: Innerhalb von nur zwei Tagen kamen rund 7.000 Menschen an. Diese Entwicklung führte zu Warnungen des Inselbürgermeisters und des UN-Flüchtlingshilfswerks hinsichtlich einer möglichen Überforderung der Kapazitäten.
Mit einer Einwohnerzahl von weniger als 7.000 ist Lampedusa seit Jahren eine Hauptanlaufstelle für Migranten, die aus Nordafrika kommen. Die aktuelle Migrationslage beschrieb Bürgermeister Filippo Mannino jüngst im Radio RTL 102.5 als „einen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt.“
Das italienische Innenministerium hat die Migrantenzahlen gegenüber CNN bestätigt. Chiara Cardoletti, die UNHCR-Vertreterin in Italien, betonte, dass die Situation auf Lampedusa „äußerst kritisch“ sei und die Evakuierung der Migranten oberste Priorität habe. Cardoletti informierte weiter, dass in den letzten 28 Stunden rund 5.000 Menschen von Lampedusa verlegt wurden. Viele von ihnen flohen vor politischen Unruhen in Tunesien.
Deutschland hat unterdessen bekannt gegeben, die Aufnahme von Migranten im Rahmen eines EU-Programms vorerst auszusetzen, um den Druck an den EU-Grenzen zu verringern. Frankreichs Innenminister Gerard Darmanin erwähnte einen Anstieg der Migranten an der französisch-italienischen Grenze, verursacht durch die instabile Lage in Libyen und Tunesien. Er kündigte umfangreiche Maßnahmen an, um die Situation zu kontrollieren.
Migranten, die nach Lampedusa kommen und nach Italien verlegt werden, versuchen oft, über Ventimiglia nach Frankreich zu gelangen. Darmanin bekräftigte sein Engagement, „illegale Migration“ zu stoppen.
In dieser Woche nannte Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini die Situation eine „Kriegshandlung“ und deutete an, dass alle Maßnahmen ergriffen würden, um den Migrantenstrom einzudämmen.
Bis zum 14. September sind in Italien bereits 125.928 Migranten angekommen – eine Zahl, die an das Migrationshoch von 2016 erinnert, als infolge des Syrien-Konflikts viele Menschen Zuflucht suchten.
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