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Sonnen fordert die Energiekonzerne mit Erzeugerpool direkt ins Haus heraus

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Solarstrom soll vom Erzeugerpool direkt ins Haus kommen. Die Sonnen GmbH, ein mittelständischer Hausbatterienhersteller will Energiekonzerne provozieren. 5000 privaten Stromkunden wird das Angebot unterbreitet, ihnen zehn Jahre lang Strom kostenlos zu liefern – wenn sie für 3999 Euro einen Stromspeicher kaufen. Für monatlich 19,99 Euro sollen sie Mitglied in der „Sonnencommunity“ und so unabhängig vom bisherigen Energieversorger werden.

Gegen investiertes Geld sollen Strommengen gemanagt werden. 100 Prozent davon sollen aus „Erneuerbaren“ stammen. Den Sonnen-Strom erzeugen private Hauseigentümer, die eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach und einen Batteriespeicher im Keller haben. Dadurch können sie eigenen Strom produzieren, diesen speichern und damit von der externen Stromversorgung unabhängig werden. Das ungewöhnlich Graue sind die beiden Aufwandspositionen – Stromspeicher und Mitgliedsbeitrag.

Die Sonnen GmbH hat aus den „Kellerakkus“ ein virtuelles Großkraftwerk zusammengeschaltet. Diese vernetzte Erzeugergemeinschaft soll nach eigenen Angaben genug Strom erzeugen, um 100 000 Haushalte in Deutschland zu versorgen. Die Erzeugungskapazität limitiert den erhofften Erfolg. Viele der 1,6 Millionen Solaranlagen, die auf deutschen Dächern montiert sind, sollen überschüssigen Strom aus eigener Produktion ins Netz speisen. Reicht die Sonnenenergie nicht aus, muss auf Biogas und Windenergie zurückgegriffen werden. Auf diese Weise werden Stromverbraucher zu Unternehmern, die nicht wissen, dass ihnen dadurch steuerliche und wirtschaftliche Nachteile entstehen können, wenn das Konzept nicht funktioniert.

Das Wachstum soll aus privaten Solaranlagen aus der Subventionierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes entstehen. Der deutsche Staat hatte solche Anlagen mit dem Versprechen einer festen Einspeisevergütung über zwanzig Jahre lang gefördert. Mit dem Ende der Förderung hofft die Sonnen GmbH auf eine Vergrößerung ihres Erzeugerpools, wenn der Kreis der Stromkunden vergrößert wird. Das Unternehmen, das mit dem Batterieverkauf 42 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet hat, will nun mit der „Sonnen-Flat“ die Perspektiven der Idee der alternativen Energieversorgung nutzen. In Mietwohnungen ließen sich die Speicher als „intelligente Energiemanager“ problemlos installieren, um Kunden beim Stromsparen zu helfen.

Wer das Sonnenangebot annimmt, gewinnt die Absicherung gegen steigende Strompreise:

In den kommenden zehn Jahren kostet sie der Strom unter Berücksichtigung der einmaligen Batteriespeicher-Anschaffung und der monatlichen Mitgliedsgebühr 6400 Euro oder jährlich 640 Euro. Die Sonnen GmbH begrenzt die kostenlose Strommenge auf 2200 Kilowattstunden im Jahr. Wer mehr verbraucht, zahlt 23 Cent je Kilowattstunde.

Wer weniger verbraucht, kann seine Überschüsse ins Netz einspeisen und dafür die aktuelle Vergütung vereinnahmen. Dieser dezentralen Stromerzeugung soll die Zukunft gehören — während die Energieversorger von Jahr zu Jahr immer mehr Kunden verlieren werden.

Die Investition muss der Energiepartner erst einmal hereinholen. Das Wechselspiel des Springens zwischen den Energieanbietern erfährt so eine neue Variante – wenn sie zugunsten des Verbrauchers als gewinnträchtig aufgeht.


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